Mit Achtsamkeit durchs Leben
Fast jeder hat den Begriff Achtsamkeit, oder im englischen auch ,,mindfulness“, schon mal gehört oder gelesen. Es gibt unzählige Artikel in Frauenzeitschriften, Magazinen, Gesundheitsratgebern oder in den Sozialen Medien. Überall begegnet uns das Thema Achtsamkeit und es hat unzählige Facetten. In diesem Blog erfahren Sie mehr über den Ursprung und die Hintergründe der Achtsamkeitspraxis.
Für mich ist Achtsamkeit mehr als ein Lifestyle-Begriff, für mich ist es eine Lebenshaltung!
Achtsamkeit und Buddhismus
Die Ursprünge der Achtsamkeit liegen in der buddhistischen Lehre. In den 70er Jahren entwickelte John Kabat Zinn aus verschiedenen buddhistischen Meditationen ein Programm zum besseren Umgang mit Stress. Dieses ist heute unter dem Begriff MBSR = Mindfulness-Based Stress Reduction bekannt.
Dieses Achtsamkeitsprogramm umfasst Achtsamkeitsübungen wie den Body Scan und andere Achtsamkeitsmeditationen, geführte Meditationen oder Gehmeditationen. In meinen Kursen kann man diese, an MBSR angelehnten, Formen des Achtsamkeitstrainings sehr gut erlernen.
Oder sie fließen mit in meine psychotherapeutische Arbeit ein. Abgerundet wird die Praxis des MBSR in der klassischen Form durch Yogaübungen.
Bei mir war es etwas anders! Ich nahm vor vielen Jahren an meiner ersten Qigong-Stunden teil und dies war für mich der Einstieg in die Praxis der Achtsamkeit. Die ruhigen meditativen Ausführungen des Qigong fördern die Achtsamkeit, die Fokussierung und die Präsenz. So wollte ich mehr und tiefer in das Thema Achtsamkeit eintauchen.
Was ist Achtsamkeit und wobei hilft sie uns?
Sie hilft uns die Aufmerksamkeit bewusst auf den Moment zu lenken
- Die Gefühle zu beobachten
- Automatische Bewertungen zu bemerken
- Gedanken ziehen zu lassen
- Sich auf das Hier und Jetzt besinnen
Alles wird zu einer Einheit - Körper – Geist – Gefühle – Wahrnehmung – Atem
7 Säulen der Achtsamkeit
Es gilt ein tiefes Verständnis dafür zu entwickeln, worum es bei der Achtsamkeit genau geht, um daraus die nötige innere Haltung entwickeln zu können und das Wunder der Achtsamkeit zu erfahren.
- Am Anfang steht der Anfängergeist – die Haltung, Dingen oder Situationen so zu begegnen, als wäre es das erst Mal
- Das Einnehmen einer objektiven Haltung als neutraler Beobachter – durch Nichtbeurteilen
- Vertrauen und Selbstvertrauen in den Fluss des Lebens zu haben oder wieder zu entwickeln.
- Geduld haben – dass die Dinge sich in ihrem ganz eigenen Tempo entwickeln oder entfalten dürfen
- Akzeptanz – das was gerade ist, so wie es in diesem Moment ist, anzunehmen und es so sein zu lassen.
- Nichtgreifen – nicht festhalten oder verändern wollen.
- Wir nehmen die Dinge, Situationen und Menschen so an, wie sie sind, ohne sie anders haben zu wollen.
- Loslassen – im Loslassen liegt das Glück
Achtsamkeit für Anfänger
Sicher ist es am Anfang sehr hilfreich einen Einführungskurs oder einen Achtsamkeitskurs für Anfänger zu besuchen, bevor man mit Achtsamkeitsübungen beginnt, denn dann wird es oft klarer, welch ein tiefer Sinn hinter den Achtsamkeitsübungen steckt und wieviel Ruhe und inneren Frieden sie uns schenken können.
Achtsamkeit im Alltag
Mit kleinen informellen Übungen über den Tag verteilt, ,,Inseln der Achtsamkeit“, können wir unseren Körper erspüren, richten unsere Aufmerksamkeit nach innen und halten inne. Durch die bewusste Wahrnehmung unseres Atems kommen wir im Körper an. So schaffen wir Momente der Ruhe im Alltag.
Es gibt eine Vielzahl kleiner Achtsamkeitsübungen für Anfänger, die ich in meinen Kursen vorstelle. Diese sind gut in den Alltag zu integrieren und benötigen nicht gleich stundenlange Meditationspraxis.
Meditation & Achtsamkeit
Die Meditationspraxis ist sehr wichtig, um nachhaltig eine achtsame Haltung im Leben zu gewinnen. Doch keine Sorge, Mediation heißt nicht zwangsläufig „still und bewegungslos dasitzen“. Meditation hat ebenso viele Facetten wie die Achtsamkeit selbst. Man kann nahezu jede Tätigkeit im Alltag achtsam ausführen und dabei eine Form der Meditation pflegen. Bei mir ist es z. B. das Fensterputzen. Durch die gleichmäßigen und sich wiederholenden Bewegungen ist diese Arbeit für mich sehr meditativ, sie entspannt mich und lässt nicht nur die Fenster, sondern auch meinen Geist klarer werden.
Auch das Gehen können wir im Alltag zu einer Meditation werden lassen. Selbst die Beobachtung unserer Atmung ist eine sehr gute Form der Mediation. Wie man sieht, ist Meditation sehr viel mehr, als wir denken, und ist eben nicht nur was für Buddhisten und Yogis!
Machen Sie gleich den Anfang mit einer kleinen Übung.
Achtsamkeit in der Psychotherapie
Es gibt mittlerweile viele verschiedene achtsamkeitsbasierte Verfahren, die wirkungsvoll im Bereich der Psychotherapie bei verschiedenen psychischen Erkrankungen, wie affektiven Störungen, Angststörungen, Essstörungen, Stress- und Traumafolgestörungen sowie chronischen Schmerzen, ergänzend zu den klassischen Behandlungsverfahren eingesetzt werden. Dazu gehören u. a. folgende achtsamkeitsbasierende Verfahren:
- MBCT = Mindfulness Based Cognitive Therapie
- ACT = Akzeptanz – und Commitmenttherapie oder
- DBT = Dialektisch Behaviorale Therapie
Diese Methoden sind wissenschaftlich untersucht und werden unterstützend zu anderen Therapien wie der kognitiven Verhaltenstherapie eingesetzt.
Achtsamkeitsübungen bei Depressionen
In vielen Phasen einer Depression kreisen die Gedanken. Die Buddhisten sprechen von
,,Affengeistern - monkey minds“, die umherspringen und uns nicht zur Ruhe kommen lassen.
Mit Achtsamkeitsübungen wird der Fokus auf andere Dinge gelenkt, wie z. B. auf den Atem. Dadurch werden die ,,Affengeister gezähmt“ und das Gedankenkarussell lässt sich stoppen. Der Gedankenstrom verliert seine Kraft und es gelingt mehr und mehr in der Präsenz zu sein, sich wieder mit dem Hier und Jetzt zu verbinden. Die Gedanken an die Vergangenheit oder das Grübeln über die Zukunft verlieren ihren Raum. Die schönen Dinge des Lebens treten wieder stärker hervor und das Vertrauen, das Selbstvertrauen und die Zuversicht können gestärkt werden.
Achtsamkeit in allen Lebensbereichen
Wer einmal angefangen hat bewusster und achtsamer durch den Alltag zu gehen, merkt schnell, wie Achtsamkeit dabei hilft Stress zu reduzieren und mehr mit sich selbst und seinen Bedürfnissen in Verbindung zu sein,
Wer diese Möglichkeiten erkennt, der wird diese Schätze der Achtsamkeit gerne auf allen Ebenen seine Lebens übertragen wollen. Die achtsame Haltung in allen Bereiche des Lebens und auf alle Rollen, die wir im Leben einnehmen - als Partner*in, als Mitarbeiter*in, als Mutter, als Vater, in allen sozialen Beziehungen ausweiten.
Damit das gelingt, biete ich auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnittene Einzel- und Gruppen- Achtsamkeitstrainings für Einzelpersonen, Paare, Eltern, Institutionen und Firmen an.
Achtsamkeit für Mütter und Väter
Gerade am Anfang kann es schwer sein in die neue Elternrolle hineinzuwachsen, ohne sich selbst im Alltag zu verlieren vor lauter Fürsorge für das kleine neue Leben. Hier gilt, die eigenen körperlichen, geistigen und seelischen Bedürfnisse achtsam wahrzunehmen, um dauerhaft gut füreinander sorgen zu können, zufrieden zu sein und das Gefühl zu haben genug zu sein.
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Achtsamkeit in Unternehmen
Achtsame Kommunikation in Unternehmen erfordert achtsames Sprechen und achtsames Zuhören und die Wahrung von Bedürfnissen des Einzeln und der Bedürfnisse der Gemeinschaft. So ist Achtsamkeit für Führungskräfte ebenso wichtig wir für Teams, um sich ideal und wertschätzend zu entwickeln.
„Kurz gesagt: Die Praxis der Achtsamkeit führt uns zu mehr Präsenz, Ruhe und Gelassenheit in allen Lebenslagen“. Gerade in stürmischen Zeiten ist die Achtsamkeit eine wertvolle Ressource, auf die wir jederzeit zurückgreifen können und die uns mental stark und flexibel wie ein Bambus werden lässt, wenn wir uns damit näher beschäftigen.
Das hat Sie jetzt neugierig gemacht und Sie wollte nun auch mehr Achtsamkeit in Ihren Alltag bringen? Dann besuche Sie doch einen meiner Kurs, oder vereinbaren ein persönliches Beratungsgespräch.